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Auszeichnungen

Ein preisgekrönter Autor

James Krüss wurde für einzelne Werke, für sein gesamtes Schaffen und seine Verdienste um die Kinder- und Jugendliteratur, sogar für seine Liedtexte vielfach ausgezeichnet. So erhielt er als einer der wenigen deutschen Autoren überhaupt zweimal den Deutschen Jugendbuchpreis, der heute Deutscher Jugendliteraturpreis heißt. Und mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis wurde er sogar mit einem der renommiertesten internationalen Auszeichnungen geehrt. Außerdem wurde James Krüss gut zehn Jahre vor seinem Tod zum Ehrenbürger der Gemeinde Helgoland ernannt.

Preise und Ehrungen

für James Krüss (eine Auswahl)

1960 und 1964 – Deutscher Jugendbuchpreis

Bereits 1958 wurde James Krüss für sein Erstlingswerk »Der Leuchtturm auf den Hummerklippen« für den Deutschen Jugendbuchpreis nominiert. Zwei Jahre später sollte er ihn dann wirklich in den Händen halten. Ausgezeichnet wurde er für sein Buch »Mein Urgroßvater und ich«. Schon 1964 wurde ihm die Ehre erneut zuteil: Krüss bekam den Preis gemeinsam mit der Illustratorin Eva Johanna Rubin für sein Bilderbuch »3 x 3 an einem Tag«, das im Jahr zuvor erschienen war.

Der Deutsche Jugendbuchpreis, seit 1982 Deutscher Jugendliteraturpreis, ist ein Staatspreis für Literatur, gestiftet 1956 vom damaligen Bundesministerium für Familienfragen. Der Deutsche Jugendliteraturpreis wird jährlich vom Arbeitskreis für Jugendliteratur auf der Frankfurter Buchmesse vergeben und zeichnet herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur aus. Der Preis ist heute mit insgesamt 72 000 Euro dotiert; außerdem erhalten die Preisträgerinnen und Preisträger eine bronzene Skulptur, die der Figur Momo aus Michael Endes »Die unendliche Geschichte« nachempfunden ist.

1968 – Hans-Christian-Andersen-Preis

1968 erhielt James Krüss – auf dem Höhepunkt seiner Karriere – für sein Gesamtwerk den Hans-Christian-Andersen-Preis. Der Preis ist nach dem dänischen Schriftsteller Hans Christian Andersen benannt und gilt als die wichtigste internationale Auszeichnung für Kinderbuchautoren und -illustratoren und neuerdings auch für Übersetzer. Deshalb wird dieser Literaturpreis auch als »kleiner Nobelpreis« bezeichnet. Der Preis ist undotiert, also ein reiner Ehrenpreis, und wird in Form einer Goldmedaille mit dem Konterfei des dänischen Namensgebers alle zwei Jahre in Andersens Geburtsstadt Odense überreicht. Ausrichter ist das IBBY (International Board on Books for Young People), ein international besetztes Kuratorium. Schirmherrin ist die dänische Königin Margrethe II.

1973 – Goldene Europa

1973 wurde James Krüss mit der »Goldenen Europa« für seine Kinderliedertexte geehrt. Bei der Preisverleihung in Saarbrücken fand sich Krüss in bunter Gesellschaft wieder, neben Schlagerstars und Sternchen wie Heino, Cindy & Bert, Jürgen Marcus und Vicky Leandros auch Reinhard Mey und Knut Kiesewetter, eigentlich Jazzsänger, Liedertexter und einer der ersten Umweltaktivisten Deutschlands.

Die Goldene Europa war der älteste deutsche Fernsehpreis und wurde 1968 bis 2003 jährlich vom Saarländischen Rundfunk verliehen, um deutschsprachige Schlager und ihre Interpreten zu fördern. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden dabei nicht von einer Fachjury, sondern vom Publikum ermittelt. Die Originalskulptur »Goldene Europa« von 1968 war das Werk des Bildhauers Herbert Strässer.

1986 – Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Helgoland

James Krüss wurde am 31. Mai 1986, seinem 60. Geburtstag, zum Ehrenbürger der Gemeinde Helgoland ernannt. Die Ehrung fand im Senat der Freien und Hansestadt Hamburg statt, wo ihm der sogenannte »Portugaleser« in Silber überreicht wurde.

Der Portugaleser, eine vor allem in Norddeutschland verbreitete Nachahmung der portugiesischen Goldmünze Portuguez, wird von der Hansestadt Hamburg seit Mitte des 17. Jahrhunderts für besonderes ehrenamtliches Engagement oder an ausländische Staatsgäste verliehen. Mit dem Portugaleser »Bürger Danken« in Silber ehrt der Senat Bürger, die sich im Bereich von Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft oder Medien um das Wohl der Hamburger Bürger besonders verdient gemacht haben. Der Preis ist nicht dotiert.

1988 – Marburger Literaturpreis

James Krüss war 1988 Hauptpreisträger des Marburger Literaturpreises. Diese Auszeichnung, eigentlich Literaturpreis der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf, war ein Förderpreis für jüngere deutschsprachige Autorinnen und Autoren bis 40 Jahre und wurde von 1980 bis 2005 alle zwei Jahre vergeben.

Eine dreiköpfige Jury aus Fachleuten wählte dabei aus den Einsendungen sieben Endrundenteilnehmer aus, die beim Finale live vor Publikum aus ihrem aktuellen Werk vortragen mussten. Für Lesung und Diskussion mit Jury und Saalpublikum standen jeweils 45 Minuten zur Verfügung, erst dann fiel die Entscheidung. Der Sieger bekam 7 500 Euro Preisgeld.

1996 – Großer Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e. V. Volkach

Mit dem Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e. V. Volkach wurde James Krüss 1996, im Jahr vor seinem Tod, ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5 000 Euro dotiert und ehrt »ein literarisches oder grafisches Gesamtwerk oder herausragende wissenschaftliche, publizistische oder literaturpädagogische Arbeiten im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur.« Träger ist die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e. V., die seit 2009 außerdem den Nachwuchspreis für deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur verleiht.

1996 – Bundesverdienstkreuz 1. Klasse

Zu seinem 70. Geburtstag am 31. Mai 1996 wurde James Krüss für sein Gesamtwerk der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, dem Bundesverdienstorden 1. Klasse verliehen. Da Krüss zu diesem Zeitpunkt bereits schwer erkrankt und mehrfach am Herzen operiert worden war, nahm er den Orden statt in Berlin in seinem Haus auf Gran Canaria entgegen.