Fernsehen und Kino
Voller Ideen und Tatendrang
»Der Leuchtturm auf den Hummerklippen« von 1956 war das erste umfangreiche Kinderbuch von James Krüss. Es landete sofort auf der Auswahlliste für den Deutschen Jugendbuchpreis und begründete Krüss' Erfolg als Autor. In den Folgejahren arbeitete James Krüss unermüdlich an seinen Texten für Kinder, und jährlich kamen neue Bücher auf den Markt. Darüber hinaus schrieb der Autor eifrig für den Rundfunk und arbeitete in den Sechzigerjahren auch fürs Fernsehen. »James kannte jeden bei Funk und Fernsehen, bei Zeitungen und Zeitschriften und war voller Ideen und Tatendrang«, schilderte ein Zeitzeuge.
James Krüss vor der Kamera
Dabei wirkte James Krüss nicht nur hinter den Kulissen, als Autor, sondern auch vor der Kamera. So entstand 1963 beispielsweise die Fernsehserie »ABC und Phantasie«, die Krüss auch moderierte. Zwei Jahre später startete die zwölfteilige Kindersendung »James' Tierleben«, basierend auf der gleichnamigen Gedichtsammlung für Kinder. Neben Krüss als Moderator standen auch die Schauspieler Hans Clarin und Suzanne Doucet vor der Kamera.
Einmal singend um die Welt
Zu seiner zunehmenden Popularität trug natürlich auch die Zusammenarbeit mit Schlagerstar Udo Jürgens bei. So arbeiteten die beiden ab 1971 im Auftrag der ARD zwei Jahre lang an der sechsteiligen Sendereihe »Jenny und Jonny – Alle Kinder dieser Welt«. Dabei ging es darum, fremde Länder zu entdecken, um Völkerverständigung. Jürgens selbst und zwei Kinder sangen gemeinsam die Lieder des Komponisten; Krüss steuerte die Liedtexte bei und führte einmal mehr als Moderator durch die Sendungen.
Die Timm-Thaler-Story in TV und Kino
Die Geschichte von dem Jungen, der sich auf einen teuflischen Pakt einlässt und dafür sein Lachen verliert, zählt wohl zu Krüss' größten Fernseherfolgen. Sein Roman »Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen« von 1962 wurde 1979 als dreizehnteilige Fernsehserie verfilmt. Die Titelfigur spielte der junge Thomas Ohrner, den Baron Lefuet verkörperte Horst Frank. Diese erste Weihnachtsserie des ZDF verfolgten rund 30 Millionen Zuschauer. Ein echter Straßenfeger, so hieß das früher. 1981 wurde der Roman in der Sowjetunion als zweiteiliger Spielfilm unter dem Titel »Das verkaufte Lachen« veröffentlicht. Und 2002 wurde die Timm-Thaler-Story als 26-teilige deutsche Zeichentrickserie umgesetzt.
2017 schaffte es Timm Thaler sogar in die deutschen Kinos. Unter der Regie von Andreas Dresen entstand mit Arved Friese in der Hauptrolle und Justus von Dohnányi als Timms Gegenspieler ein Spielfilmabenteuer für die Großbildleinwand. Herausgekommen sei eine völlig eigenständige Version, die den »neuen ›Timm Thaler‹ zu einem der schönsten und wichtigsten deutschen Kinderfilme seit langer Zeit« mache, wie die Zeitschrift »Der Spiegel« damals befand.